Aquarienbesitzer wissen die Vorzüge von reinem Osmosewasser schon lange zu schätzen. Inzwischen erfreut es sich dank seiner positiven Eigenschaften auch als Trinkwasser zunehmender Beliebtheit. Doch was genau ist Osmosewasser eigentlich? Wofür wird es genutzt und wie können Sie es selbst herstellen? All diese Fragen beantworten wir Ihnen mit diesem Artikel.
Was ist Osmosewasser?
Als Osmosewasser bezeichnet man nahezu salz- und schadstofffreies Wasser, das mit dem sogenannten Umkehrosmose-Verfahren gewonnen wird. Natürlich sollte es auch „Umkehrosmose-Wasser“ heißen, doch umgangssprachlich wird es gern abgekürzt – gemeint ist immer das gleiche: Wasser in äußerst reiner Form.
Wie funktioniert die Umkehrosmose genau?
Die Osmose bezeichnet einen Bewegungsvorgang an halbdurchlässigen Membranen, der zwischen ungleich konzentrierten Lösungen aufgrund der speziellen Eigenschaften der Membran von alleine stattfindet. Die Konzentration der Lösung ist bestimmt durch seinen Anteil an gelösten Stoffen. In Organismen bilden etwa Zellwände eine solche Membran: Wassermoleküle können sich ohne äußeren Einfluss durch die Zellwandmembran frei in beide Richtungen bewegen – die gelösten Stoffe jedoch nicht. Bei der Osmose wandern Wassermoleküle von der reineren Seite zur unreineren, um die Konzentrationen auszugleichen. Diesen Sog nennt man osmotischen Druck.
Umkehrosmoseanlagen nutzen die Beschaffenheit einer solchen Membran kehren den Prozess um: Sie pressen salzhaltiges Rohwasser mit erhöhtem Druck gegen die semipermeable Membran, sodass auf der Rückseite annähernd salzfreies Wasser ankommt. Die Reduktion beträgt dabei ca. 80 bis 97% bei gelösten Stoffen und >99,9% bei allen anderen.
Erfahren Sie mehr zur Umkehrosmose und unseren Anlagen (-> Umkehrosmose)
Osmosewasser oder Destilliertes Wasser? Der Unterschied.
Bei der Destillation wird Wasser zum Verdampfen gebracht, Schwermetalle und alle übrigen nichtflüchtigen gelösten Stoffe werden dabei herausgefiltert, da sie einen höheren Siedepunkt als Wasser haben. Im Prinzip handelt es sich um Regenwasser!
Sowohl Destillation als auch Umkehrosmose filtern beide fast alle Schadstoffe aus dem Wasser, destilliertes Wasser enthält jedoch weiterhin geringe Mengen an flüchtigen Inhaltsstoffen, wenn diese einen niedrigeren Siedepunkt als Wasser haben. Zudem ist verfahrensbedingt kein gelöster Sauerstoff mehr enthalten. Im Vergleich zu destilliertem Wasser ist der pH-Wert von Osmosewasser leicht abgesenkt, weil die Kalkbestandteile entfernt wurden und die zuvor daran gebundene Kohlensäure frei wird. Beide Wässer sind äußerst reine, für den menschlichen Genuss gut geeignete Wässer!
Sogenanntes „Destilliertes Wasser“ aus dem Baumarkt ist dagegen ein meist mit verschiedenen technischen Verfahren vollentsalztes H2O. Es ist nicht zum Trinken gedacht, sondern wird vor allem im technischen Bereich eingesetzt, um Kalkablagerungen innerhalb von Geräten und Anlagen zu verhindern.
Einsatzmöglichkeiten von Osmosewasser
Osmosewasser zum Trinken
Verglichen mit Ihrem Leitungswasser zeichnet sich Osmosewasser durch seinen besonders weichen Geschmack aus. Wenn Sie Ihren Kaffee am Morgen damit zubereiten, kann sich das Aroma leichter entfalten und der Geschmack bleibt besser erhalten. Das Gleiche gilt für Tee und frisches Gemüse, das Sie in Osmosewasser kochen.
Da Osmosewasser frei von allen bekannten Schadstoffen ist, hat es eine sehr gute entschlackende Wirkung. Zwar enhält es auch sehr wenige Mineralien, aber diese nehmen Sie größtenteils über feste Nahrung auf, so dass Sie keinen Mangel befürchten müssen.
Osmosewasser im Haushalt
Wasserflecken und Kalkablagerungen sehen nicht nur unschön aus, sie sorgen auch für einen höheren Verschleiß Ihrer Küchengeräte. Mit Osmosewasser haben sie länger etwas von Espressomaschine und Co. und können Ihre gesamte Wohnung fleckenfrei reinigen.
Auch Ihre Pflanzen gedeihen besser, wenn Sie sie mit praktisch schadstofffreien Wasser gießen. Insbesondere sensible Gewächse wie Orchideen lieben niedrigmineralisiertes Wasser. Alternativ können Sie hier allerdings auch auf Regenwasser zurückgreifen.
Osmosewasser für das Aquarium
Der Einsatz von Osmosewasser in der Aquaristik hat viele gute Gründe. Normales Leitungswasser ist für viele Fischarten zu hart und sorgt für Kalkablagerungen an den Außenwänden Ihres Aquariums. Mit Osmosewasser haben Sie die volle Kontrolle über die Wasserwerte und können diese durch Zugabe von Mineralien oder Leitungswasser ideal auf die jeweiligen Fischarten abstimmen. Insbesondere für Jungtiere und exotische Fischarten schaffen Sie mit einer Umkehrosmoseanlage für das Aquarium optimale Lebensbedingungen.
Osmosewasser fürs Aquarium nachbehandeln
1. Osmosewasser aufhärten
'Da die Umkehrosmose die Härte Ihres Wassers fast auf Null senkt, müssen Sie es mithilfe von speziellen Salzen aufhärten, um die optimalen Bedingungen für Ihre Fische herzustellen. Der Vorteil an sogenannten Aufhärtesalzen ist, dass sie dem Wasser keine Schadstoffe wie Kupfer, Nitrat, Phosphat oder ähnliches hinzufügen. Andersrum können Sie die Härte Ihres Aquariumwassers wieder senken, indem Sie reines Osmosewasser hinzufügen.
2. Osmosewasser aufsalzen
Füllen Sie das Osmosewasser in ein Behältnis und fügen Sie nach und nach Salz hinzu. Rühren Sie zwischendurch um und beobachten Sie die Anzeige Ihres Leitwertmessgeräts, bis der gewünschte Salzgehalt erreicht ist.
3. Osmosewasser richtig untermischen
Um das richtige Verhältnis beim Wasserwechsel zu berechnen, empfiehlt sich ein Wasserwechsel-Rechner
Vorteile von Osmosewasser auf einen Blick
- Schadstoffarmes Trinkwasser aus der Leitung: Mineralwasser aus dem Supermarkt hat in der Regel einen langen Transportweg hinter sich und ist teuer. Umkehrosmoseanlagen sparen langfristig Geld und Zeit, die Sie bisher mit dem Tragen von Kästen verbracht haben.
- Wohltuend für den Körper: Durch seine entschlackende Wirkung sorgt Osmosewasser dafür, dass Ihr Körper Vitamine und Mineralien aus der Nahrung besser aufnimmt.
- Mehr Geschmack: Frische Farben sowie der Eigengeschmack von Lebensmitteln bleiben beim Kochen in Osmosewasser besser erhalten. Auch Kaffee- und Teearomen kommen voll zur Geltung.
- Beugt Kalkbildung vor: Wenn Sie Ihre Küchengeräte mit Osmosewasser betreiben, vermeiden Sie Kalkrückstände und hohen Verschleiß. Fenster, Küchentheken und andere Oberflächen lassen sich mit Osmosewasser reinigen, um unschöne Wasserflecken leichter zu entfernen oder erst gar nicht entstehen zu lassen.
Kann ich Osmosewasser kaufen?
Auf der Suche nach reinem Trinkwasser stoßen Verbraucher oftmals auf zwei Dinge: Destilliertes Wasser und sog. Babywasser.
Bei „destilliertem Wasser“ aus dem Baumarkt handelt es sich jedoch nicht um Trinkwasser, sondern um ein chemisch hergestelltes Produkt für technische Zwecke. Bitte trinken Sie es nicht! Sogenanntes Babywasser ist dagegen in gut sortierten Supermarkt erhältlich – es wird meist im Umkehrosmoseverfahren hergestellt, ist aber für den dauerhaften alltäglichen Gebrauch zu teuer und aufwendig.
Verwenden Sie stattdessen Ihre eigene Osmoseanlage für die Herstellung von reinem Osmosewasser.
Osmosewasser selbst herstellen
Mithilfe einer Umkehrosmoseanlage haben Sie die Möglichkeit, heimisches Leitungswasser in qualitativ hochwertiges Osmosewasser umzuwandeln. Solche Anlagen sind inzwischen auch nicht mehr allzu groß, zudem verschwinden die Untertisch-Varianten platzsparend unter der Spüle und produzieren dort, je nach Gerät, bis zu 120 Liter Osmosewasser am Tag. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 5 – 20 Litern pro Haushalt mehr als ausreichend.
Mit unserer langjährigen Erfahrung beraten wir Sie gerne bei der Auswahl Ihrer Osmoseanlage und bieten Ihnen einen erstklassigen Service für die Installation, den Austausch oder die Reparatur Ihrer Anlage.
Ihr H2O Wasserladen.