pH-Wert im Trinkwasser – Grundlagen zu Voraussetzungen und wichtigen Informationen

Die Qualität von Trinkwasser wird unter anderem an dessen pH-Wert gemessen. Damit wird jedoch nicht allein die Reinheit und Genießbarkeit bestimmt. Mit seinem pH-Wert erhält Wasser auch ganz bestimmte Eigenschaften. Diese wiederum regulieren verschiedene Reaktionen auf die Umwelt.

Wenngleich der pH-Wert wichtig ist, stellt diese Angabe nicht die wichtigste und vor allem nicht die einzige Maßgabe im Trinkwasser dar. Dennoch ist es sinnvoll und hilfreich, ein grundlegendes Verständnis des pH-Werts im Trinkwasser zu kennen. Welche Rolle also der pH-Wert im Trinkwasser innehat, soll nun beschrieben werden:

pH-Wert und Trinkwasser – Was genau bedeutet das?

Möglichst einfach gesagt gibt der pH-Wert im Trinkwasser an, wie sauer oder basisch eine Probe ausfällt. Ganz genau beschreibt dieser Zahlenwert auf einer Skala von 0 bis 14, inwiefern eine wässrige Flüssigkeit als sauer, neutral oder basisch bezeichnet werden kann. Dabei besagt ein Wert von 7, dass die Flüssigkeit einen neutralen Wert besitzt. Ist diese Zahl niedriger, spricht man von einer Säure. Ist das Ergebnis höher, dann handelt es sich um eine basische Lösung.

Somit lässt sich aus dem pH-Wert im Trinkwasser auf Anhieb ermitteln, ob es sich als Nahrungsmittel eignet. Genießbares Trinkwasser sollte laut der Trinkwasserverordnung einen pH-Wert aufweisen, der sich zwischen 6,5 und 9,5 bewegt. Leicht sauer oder etwas basisch ist also in Ordnung für den Menschen.

Bei den Anforderungen an gesundes und sauberes Trinkwasser spielt der pH-Wert aber eher eine funktionale Rolle. Die Reinheit von Wasser ergibt sich nämlich aus den physikalischen Eigenschaften des Wassers als Folge des pH-Werts. Ist dieser sehr niedrig – also sauer –, wird das Wasser „aggressiv“ und so können Zuleitungen aus Blei und Kupfer das Wasser verunreinigen. Wenn der pH-Wert hingegen höher ist als in der Verordnung gefordert, hat das andere negative Folgen für Verbraucher und Konsumenten – das Wasser schmeckt „seifig“ und es regt die Magensäureproduktion übermäßig stark an.

Warum ist der pH-Wert im Trinkwasser wichtig? - Der Bezug zum menschlichen Alltag

Weil also der pH-Wert im Trinkwasser dessen physikalischen Eigenschaften unmittelbar verändert, liegt es auf der Hand, dass er eine wichtige Rolle für die menschliche Gesundheit spielt. Darüber hinaus wird sauberes und frisches Wasser in vielen Bereichen des menschlichen Alltags benötigt. Auch hier spielt der pH-Wert eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Bedeutung vom pH-Wert im Trinkwasser für den menschlichen Organismus

Immer wieder lässt sich erfahren, dass sauberes Trinkwasser enorm wichtig ist für alle lebenden Organismen. Der menschliche Körper allein besteht aus etwa 70 Prozent Flüssigkeit (Wasser!). Das lässt erahnen, welche vielseitigen Funktionen Wasser im Organismus des Menschen übernimmt.

Wasser übernimmt im Körper Funktionen zum Transport, zur Versorgung und im Rahmen des Stoffwechsels. Wasser hilft bei der Umsetzung und Verteilung von Nährstoffen und unterstützt die Absonderung von Reststoffen und Schlacken. Für alle Vorgänge von der Versorgung mit wichtigen Elementen bis hin zur Abführung wird stetig Wasser benötigt. Ganz zu schweigen von den unterschiedlichen Aufgaben auf der Zellebene.

Hier sorgt das Wasser für den notwendigen osmotischen Druck, was Auswirkungen auf unterschiedliche Stoffwechselvorgänge hat. Ohne ausreichend Wasser können diese lebenswichtigen Funktionen nicht mehr stattfinden. Darum ist eine ständige Flüssigkeitsaufnahme unverzichtbar.

Ist die Versorgung schlecht oder unzureichend, vertrocknet der Körper regelrecht. In der Folge kann der Organismus nicht mehr optimal funktionieren. Bleibt dieser Zustand unverändert erhalten, sind negative gesundheitliche Folgen unvermeidbar.

Zwar werden durch Nahrungsmittel und Getränke generell die Wasserspeicher des Menschen größtenteils gut aufgefüllt. Optimal und besonders gesund ist jedoch das Trinken von Frischwasser. Es unterstützt Versorgung mit Nährstoffen und die Entsorgung von Resten im Körper, wobei es dafür keine alternative Möglichkeit gibt.

Ist Trinkwasser sauer oder basisch? – Die Bedeutung des pH-Werts

Wie schon angedeutet beschreibt die Skala zum pH-Wert im Trinkwasser und anderen wässrigen Lösungen eine Möglichkeit, fließende Übergänge zu unterscheiden. Dazu lassen sich insgesamt drei Stadien der Flüssigkeit anhand des pH-Werts unterschieden, die wir nun aufschlüsseln möchten.

Saures Wasser – Dieses weist mehr Wasserstoff-Ionen als Hydroxid-Ionen auf und zeigt einen pH-Wert unter 7. Der Wert zeigt – je nachdem, wie weit er von 7 entfernt ist, wie sauer eine wässrige Lösung effektiv ist. Physikalisch hat dieser Wert ebenfalls Folgen für das Trinkwasser. Somit geht ein niedriger pH-Wert im Trinkwasser einher mit einer hohen Sättigung an Sauerstoff. Genutzt wird saures Wasser vor allem genutzt zur medizinischen Behandlung der Haut. Ein niedriger pH-Wert wirkt tödlich auf Bakterien, Pilze und Keime.

Basisches Wasser – Dieses Wasser – mit mehr Hydroxid-Ionen als Wasserstoff-Ionen – erfreut sich aktuell bei vielen Verbrauchern großer Beliebtheit. Durch verschiedene Verfahren zur Wasseraufwertung lässt sich auch der pH-Wert zuverlässig anheben. Dazu empfiehlt sich allerdings eine gute informative Vorbereitung. Während generell der Verzehr von leicht basischem Wasser empfohlen wird, kann ein Überkonsum oder ein zu hoher pH-Wert einen empfindlichen Magen stören.

Neutrales Wasser – Per Definition über die Skala zum pH-Wert ist ein Wert von 7 „neutral“. Leitungswasser soll hierzulande einen Wert zwischen 6,5 und 9,5 aufweisen, also eher leicht basisch als zu sauer. Übrigens ist es an dieser Stelle wichtig zu wissen, dass die Kontrolle des pH-Werts auch abhängig von der Wassertemperatur ist. Darum gilt die Maßgabe für den pH-Wert im Trinkwasser bei Raumtemperatur

Welche Folgen hat ein schlechter pH-Wert im Trinkwasser?

Auf Anhieb stellt sich bereits beim Begriff der Säure die Frage, warum leicht saures Wasser unbedenklich ist? Sind Säuren nicht gefährlich? Das lässt sich pauschal nicht ganz einfach sagen, denn es gibt unterschiedliche Arten von Säuren.

Genannt seien dazu nur ein paar der bekannteren Beispiele. Denn Essigsäure, Milchsäure und Fruchtsäure sind sogar gut und gesund für den menschlichen Organismus. Nicht zuletzt nutzen wir für viele moderne Lebensmittel zum Verbessern des Geschmacks und zum Haltbarmachen Säuren wie Ascorbinsäure.

Es lässt sich also sagen, dass Säuren nicht automatisch verheerend gefährlich sein müssen. Jedenfalls nicht automatisch so wie etwa Salzsäure in Batterien oder wie im menschlichen Magen. Um jedoch alle Missverständnisse zu vermeiden, wird zwischen Säure als fester Reinstoff und einer leicht sauren Lösung unterschieden. Letztere umfasst auch unser Trinkwasser und das sollte unbedenklich zu konsumieren sein.

Es ist aber auch zu bedenken, dass es sich beim pH-Wert im Trinkwasser um lediglich einen einzigen Wert handelt. Dieser steht in Interaktion mit anderen Eigenschaften und Inhalten des Wassers. Liegt der pH-Wert allerdings im Bereich der äußeren Extreme der Skala, also etwa unter 4 oder über 11, ist das Wasser nicht nur ungesund. Hier kann es sogar schädliche Folgen mit sich bringen.

Wie wichtig ist der pH-Wert für gesundes Trinkwasser?

Bei der Frage nach der Bedeutung vom pH-Wert im Trinkwasser muss immer das gesamte Spektrum möglicher Inhalte und Eigenschaften betrachtet werden. Dazu ist es hilfreich, grundlegende Informationen zu pH-Wert und Co. zu kennen.

Wie entsteht der pH-Wert im Trinkwasser?

Per Definition wird der Begriff pH-Wert ausgeschrieben auf Latein als potentia hydrogenii. Übersetzt bedeutet das soviel wie Konzentration der Wasserstoff-Ionen. Was komplex klingt, lässt sich in einer überschaubaren Skala aufschlussreich darstellen.

Gemeint ist mit dem pH-Wert die eigene Aktivität der ungebundenen Wasserstoff- und Hydroxid-Ionen innerhalb wässriger Lösungen. Bei Gleichgewicht der beiden Ionen wird ein mittlerer Wert von 7 errechnet. Er zeigt eine neutrale Flüssigkeit an. Ist der Wert kleiner als 7, ist die Konzentration der Wasserstoff-Ionen höher als neutral und das ergibt eine saure Lösung. Ein Wert über 7 zeigt eine erhöhte Konzentration als Hydroxidionen und bewirkt eine basische oder alkalische Lösung.

Darüber hinaus ist es hilfreich zu wissen, dass verschiedene Flüssigkeiten im Körper unterschiedliche pH-Werte aufweisen. Demnach finden sich saure Umstände im Magen, aber auch auf der Haut. Dahingegen zeigen sich Verdauungssäfte und dergleichen eher basisch. Schließlich kann das überall notwendige Blut im Körper mit ca. 7,4 als leicht basisch ermittelt werden.

Wie wirkt „Säure“ auf den menschlichen Organismus?

Es entstehen jederzeit verschiedene basische, saure und neutrale Lösungen im menschlichen Körper. Somit ist es besonders wichtig, diese jeweiligen Systeme nicht unnötig zu stören. Aus diesem Grund wird hierzulande Trinkwasser chemisch und physikalisch aufbereitet.

Dabei ist nicht zu vergessen, dass ganz besonders die individuelle Nahrung eine wichtige Rolle für den Säure- und Basenhaushalt des Körpers spielt. Sind die erhaltenen Nährstoffe nicht ausgewogen und passend, ist eine Übersteuerung des Stoffwechsels möglich.

Ist der pH-Wert im Trinkwasser leicht basisch, können damit ungewollte Säuren im Körper neutralisiert werden. So lassen sich Müdigkeit, Antriebsschwäche sowie Muskeln- und Gelenkbeschwerden durch Übersäuerung lindern. Wer hier ganz genau sein möchte, achtet darauf, dass der alkalische Wert nicht zu hoch ist. Denn das könnte den Stoffwechsel dazu animieren, zum Ausgleich mehr Säuren auszuschütten.

Darum empfiehlt sich in der Regel ein neutraler oder leicht saurer pH-Wert im Trinkwasser.

Alle wichtigen Informationen zu Trinkwasser, pH-Wert und Co.

Obwohl das Thema pH-Wert im Trinkwasser generell weithin bekannt zu sein scheint, bestehen im Detail einige grobe Missverständnisse. Vor allem die Funktion des Werts für gesundes und gutes Trinkwasser wird oft falsch eingeschätzt. Wir wollen darum nun die wichtigsten Informationen übersichtlich aufführen.

Das sollten Sie rund um den pH-Wert im Trinkwasser wissen

Wenn der pH-Wert im Trinkwasser so ist wie er sein soll, hat das Wasser die besten Eigenschaften. Doch mit welchen Folgen müssen Verbraucher eventuell rechnen, wenn sie zu saures oder zu basisches Wasser über einen längeren Zeitraum trinken?

Ohne ins medizinische Detail zu gehen, kann gesagt werden, dass beide Szenarien mit differenzierten Folgen verbunden sind. Diese sollten jedoch immer im Kontext der jeweiligen, allgemeinen körperlichen Konstitution betrachtet werden. Eine zuverlässige medizinische Analyse kann nur durch entsprechend ausgebildeter Fachkräfte durchgeführt werden.

Jedoch lassen sich bei einer Übersäuerung durch Trinkwasser mit deutlich zu niedrigem pH-Wert einige Symptome beobachten. Üblich sind Beschwerden wie Herzrasen, Anstieg des Blutdrucks, Hautrötungen im Gesicht und sogar Verwirrtheit sowie Benommenheit. Dahingegen bewirken basische Lösungen Schwindelgefühle, Atemprobleme und Schwierigkeiten bei der Nährstoffaufnahme. In jedem Fall müssen diese diffusen Symptome von Profis beurteilt und entsprechend behandelt werden.

Was sollten Sie im Umgang mit dem pH-Wert im Trinkwasser beachten?

Generell lässt sich für die Versorgung mit Trinkwasser hierzulande sagen, dass Qualität und Verfügbarkeit in der Masse sehr gut sind. Doch wider jede allgemeine Meinung werden in Deutschland nicht alle Haushalte ausnahmslos durch das öffentliche Versorgungsnetz mit Trinkwasser versorgt. Teilweise ist es noch üblich, einen eigenen Hausbrunnen zu nutzen oder ein Gebiet durch eine unabhängige Quelle zu versorgen.

Dazu ist nicht mehr nur allein der pH-Wert wichtig, um die Genießbarkeit der Wasserquelle zu bestätigen. Gerade bei der Versorgung mit Trinkwasser unabhängig vom öffentlichen Wassernetz muss die Qualität ebenso gewährleistet werden wie die einwandfreie Zugänglichkeit.

Als Verbraucher gibt es außerdem Möglichkeiten, um durch das eigene Verhalten Verluste oder Gefahren durch ungenießbares Wasser zu verhindern. Das beginnt schon beim Schutz des Grundwassers. Darum sollten auch und vor allem private Verbraucher im Hausumfeld auf den Einsatz von chemischen Produkten verzichten.

Viele chemische und biologische Verunreinigungen, die in der Folge komplexer Vorgänge auch mit dem pH-Wert zusammenhängen, werden durch den Menschen verursacht. Düngemittel, Insektizide, Abfälle von Haushalten und Industrie und eine unzureichende Entsorgung wirken früher oder später auf die Qualität des Grundwassers. Und in der Folge spielt dann in teilweise sehr komplexer Weise der pH-Wert eine vielseitige Rolle.

Somit empfiehlt sich für private Verbraucher eine Kontrolle der hauseigenen Installation ebenso wie ein verantwortungsvolles Eigenverhalten. Insbesondere weil mögliche Probleme und gesundheitliche Folgen sehr diffus sein können, muss immer das gesamte Szenario bedacht werden. Im Notfall kann das nur ein Profi.

Wasserqualität und pH-Wert im Trinkwasser – Fazit

Wenngleich der pH-Wert im Trinkwasser nicht separat und völlig isoliert betrachtet werden kann, bedeutet ein besserer Wert auch eine Verbesserung für den menschlichen Organismus. Insbesondere Menschen mit gesundheitlichen Beschwerden oder Einschränkungen können angewiesen werden, auf den pH-Wert im Trinkwasser zu achten. Dabei ist es möglich, auch als Verbraucher einen direkten Einfluss auf den pH-Wert im Trinkwasser zu nehmen.

Angestrebt wird dabei oft eine sogenannte Entsäuerung. Gemeint ist damit eine Verringerung des im Wasser gelösten Kohlenstoffdioxids. Das hat zum Ziel, mögliche nachfolgende Prozesse zu optimieren und um die korrosiven Eigenschaften der Flüssigkeiten zu verringern.

Ermöglicht wird dies durch eine Mischung chemischer und physikalischer Möglichkeiten. Unterscheiden lassen sich diese anhand der notwendigen zu bearbeitender Menge und den Anforderungen der Endnutzer. Sowohl aus professionellen, aber auch aufgrund individueller Anforderungen können dazu differenzierte Lösungen genutzt werden.

Zwar handelt es sich bei den Aussagen rund um den pH-Wert im Trinkwasser nur um eine einzige Position möglicher Einflussfaktoren. Doch gerade dieser Messwert ist eine praktische und aufschlussreiche Einheit. Es empfiehlt sich deshalb, auch als Verbraucher grundlegende Kenntnisse zu diesem Thema zu haben. Das bewirkt einerseits mehr Verständnis und Sicherheit innerhalb eines umfangreichen Themas. Vor allem jedoch ermöglicht sich so eine Verbesserung und Optimierung der Versorgung und der eigenen Gewohnheiten.